
Ein revolutionäres Übernachtungskonzept macht derzeit in Nordrhein-Westfalen von sich reden: „Schlafen im Museum“. Seit April 2025 bieten mehrere kleinere Museen in NRW – darunter ein Technikmuseum in Wuppertal, ein Industriedenkmal in Dortmund und ein Heimatmuseum bei Bonn – Übernachtungsmöglichkeiten direkt zwischen den Exponaten.
Die Idee: Kultur nicht nur anschauen, sondern erleben – im wahrsten Sinne des Wortes. Nach der regulären Öffnungszeit werden Teile der Ausstellungen zu exklusiven Schlafbereichen umgewandelt. Gäste übernachten etwa in historischen Schlafwaggons, in rekonstruierten Arbeiterwohnungen oder neben Oldtimern in der Dauerausstellung.
Buchbar sind die Nächte als Pauschalen inklusive Abendführung, Mitternachts-Imbiss und Frühstück im Museumsfoyer. Häufig gehören auch kulturelle Abendformate dazu – wie Lesungen, Filmnächte oder Klanginstallationen. Der Fokus liegt auf außergewöhnlichen, entschleunigten Erlebnissen.
Das Projekt wird von der Landesregierung gefördert und soll kleine Museen wirtschaftlich stärken sowie neue Zielgruppen erschließen – insbesondere junge Erwachsene, Kreativreisende und Kulturbegeisterte. Eine eigens entwickelte Buchungsplattform bündelt die Angebote und bietet auch Kombitickets mit Bahnreisen und Stadttouren.
Gäste loben die Nähe zur Geschichte und die besondere Atmosphäre: Zwischen Vitrinen und Installationen entsteht ein Gefühl von Zeitreise und Entschleunigung. Das Konzept könnte sich deutschlandweit etablieren – als neue Form von „Kultururlaub“ mit Tiefgang.