
In mehreren Bundesländern sind Anfang 2025 umfangreiche Pilotprojekte zur 4-Tage-Woche gestartet. Unter der Leitung des Bundesarbeitsministeriums testen derzeit rund 70 Unternehmen verschiedenster Branchen, wie sich verkürzte Arbeitszeiten auf Produktivität, Wohlbefinden und Unternehmenserfolg auswirken.
Die Teilnahme ist freiwillig und erfolgt in enger Abstimmung mit Betriebsräten und Gewerkschaften. Die Arbeitszeit wird meist bei vollem Lohnausgleich auf 32 bis 35 Stunden pro Woche reduziert. Erste Erfahrungsberichte zeigen: Die Zufriedenheit steigt, Krankentage nehmen ab, und die Bindung an den Arbeitgeber verbessert sich.
Besonders innovative Konzepte finden sich im Dienstleistungssektor, in IT-Unternehmen sowie bei einigen produzierenden Mittelständlern. Auch Pflegeeinrichtungen und Schulen beteiligen sich mit eigenen Modellen – etwa in Form von „rollierenden freien Tagen“.
Ziel ist es, neue Erkenntnisse für eine mögliche gesetzliche Förderung zu gewinnen. Arbeitsminister Heil betont: „Wir wollen herausfinden, ob weniger wirklich mehr ist – für Menschen und Unternehmen.“ Der Modellzeitraum ist auf ein Jahr angesetzt, mit begleitender wissenschaftlicher Evaluation.
Kritiker:innen warnen vor Produktivitätseinbußen und zusätzlichem Personalbedarf. Befürworter:innen sehen hingegen eine Chance für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Leben – und einen Innovationsschub im Arbeitsmarkt.
Die Ergebnisse der Pilotprojekte könnten die Arbeitswelt in Deutschland nachhaltig verändern – hin zu mehr Flexibilität, Gesundheit und Zukunftsfähigkeit.