Die deutsche Logistikbranche steht 2025 vor einem akuten Problem: Es fehlen rund 80.000 Berufskraftfahrer:innen, so der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL). Die Folgen: Lieferverzögerungen, steigende Preise und ein zunehmender Druck auf bestehendes Personal.

Ursachen sind unter anderem die Überalterung der Fahrerschaft, zu wenig Nachwuchs und schlechte Arbeitsbedingungen. Viele Fahrer:innen klagen über geringe Löhne, lange Abwesenheiten von der Familie und fehlende Wertschätzung. Zudem sind Arbeitszeiten unattraktiv – besonders für junge Menschen.

Einige Spediteure versuchen gegenzusteuern: mit besseren Gehältern, flexibleren Schichtmodellen und Boni für langjährige Mitarbeit. Auch Kooperationen mit Fahrschulen, Prämien für Ausbildung und gezielte Anwerbung von Quereinsteiger:innen gehören zum Maßnahmenpaket.

Zunehmend setzen Unternehmen auch auf automatisierte Systeme wie Telematik, Routenoptimierung und Digitalisierung der LKW-Flotten, um Effizienzgewinne zu erzielen. Erste Pilotprojekte mit teilautonomen Lieferfahrzeugen laufen – vor allem im innerstädtischen Bereich.

Die Politik diskutiert derzeit eine erleichterte Zuwanderung für Fahrer:innen aus Drittstaaten sowie steuerliche Anreize für die Ausbildung. Gleichzeitig soll der Beruf durch Kampagnen wieder attraktiver gemacht werden.

Ob der Fahrermangel zeitnah behoben werden kann, bleibt offen. Klar ist: Ohne funktionierende Logistik steht bald mehr als nur der Verkehr still.