
Im Zuge der Energiekrise und wachsender Klimasorgen erleben Energiegenossenschaften in Deutschland 2025 einen spürbaren Aufschwung. Immer mehr Bürger:innen schließen sich zu lokalen Gemeinschaften zusammen, um gemeinsam Photovoltaikanlagen, Windräder oder Nahwärmenetze zu betreiben.
Laut dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wurden allein im vergangenen Jahr über 150 neue Genossenschaften gegründet. Besonders stark ist das Wachstum in ländlichen Regionen, wo sich ganze Dörfer für die energetische Unabhängigkeit zusammenschließen.
Der Vorteil: Die erzeugte Energie bleibt vor Ort, Gewinne fließen an die Mitglieder zurück, und die Akzeptanz für Erneuerbare steigt. Auch ökologische Ziele wie Flächenverbrauch, Biodiversität und Netzstabilität lassen sich besser abstimmen.
Politisch werden Energiegenossenschaften gefördert – etwa durch vereinfachte Genehmigungsverfahren, Anschubfinanzierung und Netzpriorität bei der Einspeisung. Zudem steigen die Banken wieder stärker in die Finanzierung von Bürgerprojekten ein.
Einige Genossenschaften betreiben mittlerweile auch Batteriespeicher, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität oder setzen auf Agri-Photovoltaik. Die Projekte werden häufig von kommunalen Partnern begleitet und dienen als Modell für partizipative Energiewende.
Die Renaissance der Energiegenossenschaften zeigt: Die Energiewende gelingt am besten dort, wo Menschen sie selbst gestalten – demokratisch, transparent und lokal.