In Bayern werden alte Rezepte wiederentdeckt – dank eines neuen Programms namens „Erbe auf dem Teller“, das seit Anfang 2025 in Kooperation zwischen Volkshochschulen, Gastronom:innen und Ernährungsinitiativen angeboten wird. Ziel ist es, traditionelle Gerichte aus den Regionen zu bewahren und in die moderne Küche zu integrieren.

Ob „Auszogne“, „Bierfleisch“, „Kirchweihnockerl“ oder „Krautwickel“ – viele dieser Gerichte drohen in Vergessenheit zu geraten, weil sie kaum noch gekocht werden. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Zubereitung, sondern auch auf Geschichte, regionaler Herkunft und saisonalen Zutaten.

Die Kurse richten sich an Menschen jeden Alters – von Schüler:innen über Familien bis zu Senior:innen. Einige Veranstaltungen sind auch mehrsprachig oder integrativ konzipiert. Viele der Rezepte stammen von Großeltern oder aus alten Dorfchroniken.

Geleitet werden die Kochkurse von lokalen Küchenchefs oder erfahrenen Hauswirtschafter:innen, die ihr Wissen weitergeben möchten. Parallel dazu werden kleine Kochbücher, Videotutorials und Podcasts produziert, um die Inhalte nachhaltig zu verankern.

Das Projekt erhält Fördermittel vom Bayerischen Kulturfonds und wird von mehreren Landkreisen aktiv unterstützt. Auch Tourismusverbände zeigen Interesse: Regionale Kochkunst wird zunehmend zum Bestandteil kultureller Identität.

„Erbe auf dem Teller“ ist nicht nur kulinarisch wertvoll – es stärkt auch Gemeinschaft, Bildung und Heimatgefühl.