
Der Mittelstand in Nordrhein-Westfalen schlägt Alarm: Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fühlen sich bei der Digitalisierung im Stich gelassen. In einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsverbands NRW gaben 63 % der Betriebe an, dass ihnen technologische Infrastruktur, Beratung und Fördermittel fehlen, um mit größeren Firmen Schritt zu halten.
Besonders Betriebe im verarbeitenden Gewerbe und im Handwerk kämpfen mit veralteter Software, unzureichender Cybersicherheit und Fachkräftemangel im IT-Bereich. Gleichzeitig wächst der Druck durch internationale Konkurrenz und die Erwartungen digitalaffiner Kund:innen.
Zwar gibt es bereits Förderprogramme wie „go-digital“ oder „Digital Jetzt“ – doch viele Unternehmer:innen beklagen zu hohe bürokratische Hürden, komplizierte Anträge und lange Wartezeiten auf Bewilligung.
Der Verband fordert deshalb einen Digitalpakt Mittelstand nach dem Vorbild des Bildungsbereichs: mit einfacher Beantragung, regionalen Ansprechpartnern und branchenspezifischer Beratung. Auch die Einrichtung regionaler Digitalzentren mit Schulungsangeboten, Testlabs und Netzwerktreffen wird vorgeschlagen.
Die Landesregierung hat Gesprächsbereitschaft signalisiert und plant, bestehende Programme zu überarbeiten. Ziel ist es, insbesondere in ländlichen Regionen und bei Traditionsbetrieben digitale Innovationskraft zu stärken.
Denn klar ist: Ohne den Mittelstand verliert Deutschland seine wirtschaftliche Seele – und seine Innovationskraft.