Nach dem Motto „Wegwerfen war gestern“ erleben Reparaturcafés in München 2025 einen nie dagewesenen Aufschwung. Jeden Samstag treffen sich Hunderte von Menschen in Gemeindehäusern, Bibliotheken oder Jugendzentren, um kaputte Geräte, Kleidung oder Möbel zu reparieren – gemeinsam mit ehrenamtlichen Expert:innen.

Ob Toaster, Stuhl, Jeans oder Smartphone – was früher oft im Müll landete, bekommt hier ein zweites Leben. Die Cafés sind kostenlos, niederschwellig und offen für alle. Werkzeuge, Ersatzteile und Know-how werden geteilt – oft bei Kaffee, Kuchen und angeregten Gesprächen.

Die Stadt München fördert das Konzept im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Mittlerweile gibt es über 25 feste Standorte und eine mobile „Repair-Bus“-Einheit, die auch Randbezirke anfährt. Kooperationen mit Berufsschulen, Seniorenheimen und Maker Spaces erweitern das Netzwerk.

Besonders gefragt sind Reparaturkurse für Kinder und Jugendliche, in denen sie lernen, wie man kaputte Dinge wieder in Ordnung bringt – statt sie zu ersetzen. Auch soziale Aspekte stehen im Fokus: Begegnung, Teilhabe, generationsübergreifendes Lernen.

Die Bewegung spart nicht nur CO₂ und Ressourcen, sondern stärkt auch das Bewusstsein für Konsum, Technik und Wertschätzung. München zeigt, wie aus kaputten Dingen neue Verbindungen entstehen können – im wahrsten Sinne.