
Was früher im Gemeindehaus stattfand, findet 2025 immer öfter online statt: digitale Selbsthilfegruppen. Ob zu Themen wie Einsamkeit, mentale Gesundheit, chronische Krankheiten oder persönliche Weiterentwicklung – Plattformen wie „SelbsthilfeDigital“ oder „OpenMind Connect“ verzeichnen steigende Nutzerzahlen und neue Formate.
Teilnehmer:innen treffen sich per Video-Call, tauschen sich in Foren aus oder nutzen Chat-Gruppen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Viele Gruppen arbeiten mit Moderator:innen, die Erfahrung im Coaching oder in der Psychologie haben. Die Themen reichen von Angststörungen über Scheidung bis zu Hochsensibilität oder beruflicher Neuorientierung.
Vorteile der digitalen Selbsthilfe: flexible Teilnahme, Anonymität, ortsunabhängiger Zugang und niedrigere Hemmschwelle. Gerade Menschen in ländlichen Regionen oder mit Mobilitätseinschränkungen finden hier Unterstützung, die ihnen sonst verwehrt bliebe.
Neben den klassischen Gruppen entstehen auch neue Formate: digitale Retreats, gemeinsame Challenges (z. B. „30 Tage Dankbarkeit“), Lesekreise, Meditations-Sessions und Audio-Tagebücher. Manche Gruppen sind offen, andere arbeiten langfristig mit festen Teilnehmer:innen.
Gefördert werden viele dieser Initiativen durch Krankenkassen oder Stiftungen. Auch Therapeut:innen nutzen digitale Gruppenbegleitung zunehmend als Ergänzung zur Einzelsitzung.
Digitale Selbsthilfe zeigt: Auch im Netz ist echte Verbindung möglich – wenn sie achtsam, vertrauensvoll und gut strukturiert gestaltet wird.