In vielen ländlichen Regionen Deutschlands geraten Sparkassen und Volksbanken zunehmend unter Druck. Anfang 2025 wurde bekannt, dass über 350 Bankfilialen allein im vergangenen Jahr dauerhaft geschlossen wurden – vor allem in strukturschwachen Gebieten wie der Eifel, der Uckermark oder Teilen Sachsens.

Die Gründe sind vielfältig: Die Digitalisierung des Bankgeschäfts, sinkende Kundenzahlen vor Ort und Kostendruck führen dazu, dass persönliche Beratung zunehmend durch Online-Banking ersetzt wird. Während Großstädter:innen diesen Wandel meist gut bewältigen, fühlen sich ältere Menschen auf dem Land abgehängt.

Viele Kommunen kritisieren die Entwicklung scharf. Bargeldversorgung, Überweisungen und Beratung vor Ort seien essenziell für ältere Bürger:innen sowie kleinere Unternehmen, Handwerksbetriebe und Landwirte. Auch das Sicherheitsgefühl sinkt, wenn die nächste Bank 20 Kilometer entfernt ist.

Die Banken verweisen auf die veränderte Nutzung: Nur noch rund ein Drittel der Kund:innen nutze regelmäßig persönliche Schalterdienste. Stattdessen wird auf mobile Filialen, digitale Assistenzsysteme und Kooperationen mit Poststellen gesetzt.

Einige Gemeinden versuchen, mit innovativen Konzepten gegenzusteuern: Selbstverwaltete Dorfkassen, digitale Schulungsangebote oder die Umnutzung ehemaliger Filialräume zu Coworking-Spaces werden erprobt.

Der Strukturwandel im Bankwesen ist nicht aufzuhalten – doch er stellt viele ländliche Räume vor große Herausforderungen in Sachen Daseinsvorsorge und Teilhabe.